Die reinigende Kraft des Schlafes
Im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Studie von Maiken Nedergaard, Co-Direktorin des Center for Translational Neuromedicine der Universität Rochester, konnte die Existenz eines Systems nachgewiesen werden, welches das Gehirn von Abfallstoffen befreit.
Die in der Fachzeitschrift Science veröffentlichte Studie offenbart, dass diese einzigartige Reinigungsmethode des Gehirns – das sogenannte glymphatische System – hauptsächlich während des Schlafes aktiv ist.
Das für die Entsorgung von Zellabfällen im restlichen Körper verantwortliche System, das Lymphsystem, ist nicht für das Gehirn zuständig. Stattdessen leitet das Gehirn zerebrale Rückenmarksflüssigkeit durch das Hirngewebe, um Abfallstoffe wieder in das Kreislaufsystem zu spülen, von wo aus diese letztlich in das allgemeine Blutkreislaufsystem und schließlich in die Leber gelangen.
Der regelmäßige Abtransport von Abfallstoffen aus dem Gehirn ist unerlässlich. Wenn sich die Abfallstoffe ansammeln oder zu lange im Körper verbleiben, entwickeln sie giftige Eigenschaften und schädigen Zellen oder töten sie ab. Gehirnzellen sind besonders empfindlich und viele neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Chorea Huntington und ALS werden mit Hirnzellenschäden aufgrund von Stoffwechselendprodukten in Verbindung gebracht. Alzheimer zeichnet sich beispielsweise durch eine Ansammlung des Stoffwechselendprodukts Amyloid Beta aus, das Demenz verursacht.